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Bergen-Belsen Prozess

6 Firma Rössner (Abbruchunternehmen aus Buchholz) schoben sich gegenseitig die Verantwor- tung für diese vorzeitige Schandtat zu, wobei die interessierte Bevölkerung als Täterschaft mit einbezogen wurde. „Überraschender Weise“ nämlich, so vermerkt es das Protokoll des Verwaltungsausschus- ses vom 24.7.1976, „sei die Halle während dieser Zeit … aber für je- dermann frei zugänglich gewe- sen“ und konnte sich also an der Entsorgung Lüneburger NS- Geschichte tatkräftig beteiligen. Ob und in welchem Maße dies geschah, ist nicht überliefert. Einen „Bären- spektakel“ allerdings, welcher noch in den Ruinen der Belsenhalle ste- hend der Vertreter des Sozialminis- ters angekündigt hatte, gab es in der Folgezeit nicht, wohl aber Grund- stücks-Verkaufsverhandlungen der Stadt mit einem großen deutschen Versicherungskonzern. Eike Geisel schreibt in einem Nach- wort zu seinem Interview mit Hanna Levy-Hass im Jahre 1978 mit Blick auf diese Entsorgung der faschisti- schen Vergangenheit: „In Lüneburg (siegte) die keinstädtische Variante der Politik des verbauten Gedäch- tnisses, die auf die Politik der ver- brannten Erde folgt: noch die Erinne- rung an die Erinnerung wurde getilgt. …. Über den Bergen-Belsen-Prozess findet man in den Lüneburger Biblio- theken kein einziges Buch. Eine Anf- rage im Stadtarchiv nach Unterlagen über den Prozess oder anderem zeitgeschichtlichen Material wurde knapp beantwortet: nach den Archi- vierungsvorschriften fallen das Kon- zentrationslager Bergen-Belsen und der Prozess nicht unter Angelegen- heiten, welche die Stadt Lüneburg betreffen.“ Neubau Lindenstraße 30 Lindenstraße 30, Gedenktafel kaum erkennbar Lindenstraße 30, Gedenktafel kaum lesbar

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