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Landrat Albrecht

______________________________________________________________________ 26 Das Hineinwirken der Gestapo in die Verwaltungsaufgaben der Landräte war zweifellos umfassend, wie auch das nebenstehende Dokument zeigt. Eine umfangreiche Überlieferung im Lüneburger Kreisarchiv gibt darüber Auskunft . (27) Andererseits wurde aber auch diese Terrortruppe von den Verwaltungsstellen benutzt zur Lösung ihrer Probleme, worüber ein Beispiel Auskunft gibt: Als es Anfang 1936 in Bleckede Widerstände gab, wie von der NSDAP gewünscht am Ort neben der Molkerei“ der Familie Stamer eine weitere Molkerei zu gründen, schaltete die Verwaltungsebene die Gestapo ein, um diesen Widerstand zu brechen. Neben dem Molkereibesitzer Ludolf Stamer waren viele Bauern der Gegend mit der Gründung nicht einverstanden und wehrten sich gegen diese Pläne. Über eine Lagebesprechung vom 25.2.1936 des Regierungs-Vizepräsidenten von Kusserow, des Kreisleiters der NSDAP Heincken, des Kreisbauernführers Wille und Landrat Albrecht berichtete Letzter der Gestapo mit der Aufforderung „ … zu prüfen, ob durch Inschutzhaftnahme der Rädelsführer eingegriffen werden soll.“ In diesem als „Geheim!“ eingestuften Schreiben argumentierte er in erster Linie politisch: „Es handelt sich also um Treibereien gegen den Staat und die NSDAP., die einen erheblichen Umfang und bedenkliche Formen angenommen haben. Deshalb werden durchgreifende Maßnahmen erforderlich sein.“ Tatsächlich wurden Vater und Sohn Stamer von der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen. „Durch diese Maßnahme sollte den Bauern ein warnendes Beispiel gegeben werden, sich nicht weiterhin gegen die Anordnungen des Reichsnährstandes aufzulehnen,…“, kommentierte Gestapo-Mann Bergmann diese Festnahme gegenüber dem Regierungspräsidenten in einem Schreiben vom 17.4.1936. Als daraufhin nach einiger Zeit der bäuerliche Widerstand zusammenbrach, wurden die Stamers nach einer nochmaligen Verwarnung durch die Gestapo-Leute wieder aus dem Lüneburger Gefängnis entlassen. Landrat Albrechts Problem war gelöst.(28)

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