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Landrat Albrecht

______________________________________________________________________ 28 Organisation der NS-Zwangsarbeit Bei der Organisierung des „Ausländereinsatzes“ (Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter/-innen) wirkten auf regionaler Ebene verschiedene NS-Instanzen zusammen wie u. a. die Gauleitung, die Bezirksregierung, die Deutsche Arbeitsfront, Bauernorganisationen und die Landräte.(29) „Es waren vor allem die Landräte, die auf Kreisebene deutlich gestaltend in Erscheinung traten…. Schon unmittelbar nach Kriegsbeginn kam den Landräten eine zentrale Rolle bei der Durchführung des „Ausländereinsatzes“ zu. Die Aufgabe des Landrats lag darin, rasch die Unterbringung für die Kriegsgefangenen zu organisieren. Gemeinsam mit dem zuständigen Arbeitsamt und dem Kreisbauernführer beriet der Landrat über die Verteilung der von der Wehrmacht zur Verfügung gestellten Gefangenen auf die einzelnen Gemeinden.“(30) Neben der Organisierung des Kriegsgefangenen-Einsatzes war Landrat Albrecht auch bei der Aufteilung und „Betreuung“ der Zwangsarbeiter/-innen tätig, immer in enger Absprache mit der Bezirksregierung und weiterer Behörden und NS-Einrichtungen. Der Regierungspräsident berief deshalb in unregelmäßigen Abständen die Vertreter der Landkreise, der Gauleitung und der DAF zu sich zu Besprechungen, um spezielle Fragen zu koordinieren wie etwa die Einrichtung von Krankenbaracken für osteuropäische Zwangsarbeiter und die Einrichtung von „Ausländerkinder- Pflegeheimen“. Außerdem kamen die Landräte der Kreise zu Dienstbesprechungen zusammen wie etwa am 30. April 1940 in Uelzen, um sich über die zweckmäßige Vorgehensweise bei der Erfassung der ankommenden „Fremdarbeitertransporte“ abzustimmen oder am 1. Okt. 1941 in Soltau (Thema: Erfahrungen mit erkrankten Ausländern). Ebenfalls befasste sich Albrecht etwa Vierteljährlich auf den Sitzungen der „Arbeitsgemeinschaft der Landräte im Regierungsbezirk Lüneburg im Rahmen des Deutschen Städtetages“ mit der Frage der optimalen Ausbeutung der Zwangsarbeiter/- innen. Lüneburger Zwangsarbeiterinnen aus Polen und der Ukraine berichten über ihre Deportation/Ankunft in Lüneburg Osej Opasanowitsch Rojuk aus Welikij Prawutin: Die Fahrt zur Zwangsarbeit wurde per Eisenbahntransport gemacht in geschlossenen Güterwaggons. Die Türen wurden während der ganzen Fahrt bis Deutschland nicht geöffnet. Wir hörten nur die Stimmen von draußen. Es ist sehr bedrückend sich zu erinnern, unter welchen schweren Bedingungen wir ins fremde Land fahren mussten. Wir entfernten im Waggon das ganz unterste Brett, wo wir unsere Geschäfte erledigten. ( Wir waren ) hungrig, dreckig. Wirklich, es ist schmerzhaft, sich an diese Fahrt zu erinnern. Nach 15 - 18 Tagen wurden wir in das Lager Wietzertorf gebracht. Dort befanden sich viele russische Gefangene. Nach der Kommissionsverteilung wurden wir in das Lager Lüneburg geschickt. Dorthin kamen die Herren Bauern, suchten sich Menschen aus und nahmen uns mit zur Arbeit in das Dorf Melbeck zum Bauern Adolf Furgon. Martha P. aus Ostrowiec: Als wir angekommen sind, wurden alle, die mit dem Zug gekommen sind, zusammengestellt und die deutschen Bauern haben sich uns ausgesucht wie Tiere für ihre Arbeit. (nach Bardowick). Olejnik, Maria Grigorivna: Von Lüneburg wurden wir mit deutschen Zügen nach Bleckede – Elbe gebracht, Dort kamen die Arbeitgeber und suchten uns, wie Vieh auf dem Marktplatz, aus. Korsowa, Fedosia Pimenowna: Ich, Korsowa, Fedosia Pimenowna, wurde im Jahr 1929 am 11. Juni geboren. Am 8. Dezember 1942 wurde ich gefangen …(Ankunft in Lüneburg) Hier war der Punkt, wo wir aufgeteilt wurden, wie Hunde, sogar die Zähne wurden begutachtet.

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