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Landrat Albrecht

______________________________________________________________________ 32 auch durch die dem Landrat unterstehenden Polizeibehörden mit Strafen (Geldstrafen oder Polizeihaft ) zu belegen ( 42), verschärfte sich die Verfolgungs- und Repressionssituation für die polnischen Zwangsarbeiter insoweit, dass jetzt die Gestapo die Ahnung auch dieser Alltagsdelikte an sich zog und unter dem Stichwort „Arbeitsvertragsbruch“ - ebenfalls unter Ausschaltung der Justiz - aburteilte. Auch diese Vergehen wurden nunmehr „ausschließlich durch staatspolizeiliche Maßnahmen – Einweisung in ein Arbeitserziehungslager bzw. Konzentrationslager – abgestraft“, wie die Gestapo auch dem Landrat Albrecht mit Schreiben vom 24.2.1942 mitteilte.(43) Wilhelm Albrecht unterstützte diese Gestapo- Maßnahme und reagierte darauf mit Schreiben an den Regierungspräsidenten vom 1. April 1942 (siehe oben). Landrat Albrecht handelte stets im Sinne einer effektiven Umsetzung des NS-Zwangsarbeits- programms und bekämpfte jegliche Störung, gleich welcher Art, wie auch das folgende Beispiel zeigt: Durch eine persönliche Mitteilung des Regierungspräsidenten vom 3.4.1940 an den Landrat Albrecht bat dieser um Aufklärung: „Mir ist zu Ohren gekommen, dass das Verhalten der im Kreise Lüneburg tätigen Ausländer … zu Klagen Anlass gibt.“ Angesprochen wurde das Verhalten der tschechischen Zwangsarbeiter in Alt Garge. Albrecht antwortete am 10.4.1940, berichtete über Massenverhaftungen der Gestapo auf der Baustelle in Alt Garge und schloss seinen Bericht mit dem Bemerken: „ … Unter den übrigen ausländischen Arbeitskräften traten die polnischen Zivilarbeiter und Arbeiterinnen in den ersten Tagen ihres Einsatzes durch Wirtshausbesuche störend in Erscheinung. Zur Abstellung der entstandenen Unzuträglich- keiten habe ich schon vor Erlaß der reichseinheitlichen Regelung (der einen solchen Gaststättenbesuch verbot, d. V.) die abschriftlich beigefügte Anordnung erlassen. Das verfügte Wirtshausverbot hat die hervorgetretenen Mängel beseitigt und die Klagen verstummen lassen …“(44)

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